Passend zur Befreiung vor 80 Jahren der Schatten eines Fensters aus #Buchenwald.
Passend zur Befreiung vor 80 Jahren der Schatten eines Fensters aus #Buchenwald.
"Wenn der Faschismus kommt, scheint noch immer die Sonne. Die Vögel singen. Sie gehen zur Arbeit. Alles ist normal.
Nur trans Menschen verlieren ihre Rechte. Und Asylsuchende. Und Immigranten. Und Behinderte. Und Muslime. Und Juden. Und linke Journalisten.
Und dann andere Journalisten. Und ich. Und Sie. Und niemandem ist mehr klar, wann es eigentlich zu spät wurde."
— starke Rede von @afelia - nachzulesen hier: https://marinaweisband.de/rede-zum-80-befreiungstag-des-kz-buchenwald/
Die Rede von Marina Weisband @afelia
zum Gedenken anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von #Buchenwald war großartig, berührend, dicht, historisch erinnernd und ins Heute greifend, fordernd und mahnend gleichzeitig. Hier könnt ihr sie nachlesen, oder schauen: https://marinaweisband.de/rede-zum-80-befreiungstag-des-kz-buchenwald/
In unseren Straßen finden sich Denkmäler dafür was die Nazis anrichten wenn sie an der Macht sind.
Stolperstein: Ingo Krieghoff in Hamburg
https://andreas.scherbaum.la/post/2024-11-19_stolperstein-ingo-krieghoff-in-hamburg/
6/ Die #Buchenwald-Typen waren echt … ehm, besonders. Koch, der Lagerkommandant wurde kurz vor der Befreiung von der SS selbst hingerichtet, weil er vorher straffällig geworden war und Zeugen umgebracht hatte. Auch Hermann Hackmann, Adjutant von Koch, wurde auch in Nazi-Deutschland mehrfach zum Tode verurteilt und danach auch noch mal.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er bis heute. Er lebte friedlich bis 1994. In Uslar. Niedersachsen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Hackmann
„Im August 1943 wurde er wegen Unterschlagung von Besitzgütern und Mord im KZ Buchenwald nach Ermittlungen durch Konrad Morgen verhaftet und am 29. Juni 1944 von einem SS-Gericht in Kassel zweimal zum Tode verurteilt. Noch im März 1945 wurde er aus dem Straflager der SS und der Polizei Dachau im KZ Dachau entlassen.[4] Nach Kriegsende wurde er noch 1945 verhaftet. Im Buchenwald-Hauptprozess, der im Rahmen der Dachauer Prozesse stattfand, verurteilte ein US-amerikanisches Militärgericht Hackmann am 14. August 1947 erneut zum Tode, die Todesstrafe wurde aber 1948 in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt. Nach der im März 1955 erfolgten Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg arbeitete Hackmann bis zu seiner Verrentung 1976 als Kaufmann und Reiseprokurist bei einer Möbelfirma in Uslar.“
Hier noch Koch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Otto_Koch
5/ Das ist der Link zur Neuausgabe:
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau-taschenbuch/nackt-unter-wolfen/978-3-7466-3026-7
Manche schreiben, dass die Neuausgabe ganz anders sei, aber die Änderungen sind markiert und minimal.
Im Anhang steht, dass das seit 1960 im Lehrplan für die 9./10. Klasse stand. Es gab einen einheitlichen Lehrplan für die gesamte DDR und was da drin stand, musste gemacht werden. Das bedeutet, dass alle Ostler, die nach dem Krieg geboren wurden, dieses Buch behandelt haben.
So viel zur antifaschistischen Erziehung im Osten.
Maxim Biller hat wohl vor kurzem in der #Zeit behauptet, dass es im Osten keine #Reeducation gegeben habe. Wir sind alle permanent antifaschistisch erzogen worden. Ob erfolgreich oder nicht, ist natürlich noch eine Frage. Immerhin haben die Alten gerade nicht die AfD gewählt.
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau-taschenbuch/nackt-unter-wolfen/978-3-7466-3026-7
4/ In dieser Stelle werden die Gedanken eines Häftlings in der Folterstelle im KZ #Buchenwald beschrieben. Er musste nach den Exzessen des Oberfolterers dort immer aufräumen. Es war klar, dass er bei der Flucht der SS ermordet werden würde, weil er Zeuge all der vorangegangenen Morde war.
Diese Stelle hat mich berührt:
„Noch immer saß Förste in seiner Zelle auf demselben Platz. Er wagte sich nicht vom Fleck zu rühren. Für ihn gab es keinen Ausweg mehr und keine Rettung. Mit tiefer Wehmut im Herzen musste er sich eingestehen, dass ihn die Jahre des Lemurendaseins im Bunker nicht hart gemacht hatten und dass er alles andere war als ein Kämpfer. Dennoch blieb ihm eine Genugtuung: Er war ein guter Mensch geblieben, und in bescheidener Freude überdachte er, was er Höfel und Kropinski, die nun mit ihm sterben würden, Gutes getan. Mit seinem Tod würde er zu dem großen Heer zählen, das ohne Namen war und ohne Zahl, Humusboden, auf dem einstmals eine schönere Welt erblühen wird. Vielleicht lag darin der Sinn, nach dem er suchte. Wenn das Tor des Lagers gesprengt wurde, war er schon dahin …“
Wie es ausging, verrate ich nicht. Müsst Ihr selber lesen.
2/ Liebes #FediLZ, ich würde gern von Euch wissen, ob Ihr Nackt unter Wölfen heutzutage im Unterricht lest. Oder kann man das heute nicht mehr, weil es zu brutal ist oder weil die Helden Kommunisten sind und man aus beiden Gründen Ärger mit (unterschiedlichen?) Eltern bekommen würde?
Ich finde, jeder sollte das mal gelesen haben. Ist auch für den Geographieunterricht interessant. Es werden die letzten Tage vor der #Befreiung des KZ #Buchenwald beschrieben. Es wird dauernd die Front beschrieben. Küstrin eingenommen im Osten. Kassel im Westen.
Ich hatte 100 Seiten gelesen und dachte: Mensch, was soll denn jetzt noch kommen? 160 Seiten. Dramatisch. Die Auflösungserscheinungen. Panik bei der SS. Fluchtvorbereitungen. Versuche das illegale Lagerkommittee zu finden und zu ermorden. Die Aktionen dagegen im Lager. Unglaublich spannend. Es gibt ja so Menschen, die lesen am Ende des Krimis nach, wie es ausgeht. Ich weiß es ja schon. Aber ich habe in Wikipedia noch mal nachgeguckt, wann das Lger befreit wurde. 11.04. Im Buch ist es jetzt der 04.04.
Wir haben das damals alle in der neunten Klasse gelesen und das war wichtig und gut so. Aber ich glaube, man muss das später im Leben noch einmal lesen.
Wenn Ihr es noch nicht kennt, dann lest es jetzt.
Gedenken an die Opfer der #Pogromnacht in #Cannstatt
Am 9. November jährt sich die Pogromnacht zum 86. mal. In dieser Nacht und den darauffolgenden Tagen wurden jüdische Menschen in #Deutschland und #Österreich Opfer brutaler Gewalt. #Synagogen brannten, Geschäfte und #Wohnungen wurden zerstört. Jüdische Menschen wurden verhaftet, misshandelt und getötet. Diese Ereignisse waren Vorboten der #Shoa, des grausamen #Völkermords an über sechs Millionen #Jüdinnen und #Juden. Wir gedenken der Opfer und erinnern an die Schrecken, die aus #Hass, #Intoleranz und aus einer Politik der #Profitmaximierung und #Machterweiterung erwachsen.
Aus der Geschichte Schlüsse ziehen
In diesen Zeiten, in denen die #AfD in #Ostdeutschland zur stärksten Kraft heranwächst, ist es wichtiger denn je, wachsam zu bleiben.
Die #Rechtsentwicklung, die bereits vor 1933 ihren Anfang nahm, weist bedrückende Parallelen zur heutigen politischen Situation auf. Damals wie heute schaffen populistische und nationalistische Strömungen ein gefährliches Klima der Intoleranz und des Hasses. Die #Militarisierung der Gesellschaft und des Staates, damals wie heute, verstärkt diese Tendenzen und führt zu #Repressionen gegen demokratische Bewegungen.
Der Vergleich von #Deportationen während des #Faschismus und der heutigen #Remigrationspolitik ist zwar unzulässig, jedoch passiert Erschreckendes im Umgang mit Minderheiten und #Geflüchteten. Es ist unsere Pflicht, diese Parallelen zu erkennen und entschlossen dagegen vorzugehen.
Rechtsentwicklung muss gestoppt werden
Ein stärkeres Eintreten der #Gewerkschaften gegen alle Facetten der Rechtsentwicklung und der Militarisierung wäre dringend notwendig. Es ist an der Zeit, die kapitalistische Struktur, die hinter dieser Entwicklung steht, offen zu benennen und zu kritisieren, wie es schon #Papst #Franzikus in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ getan hat. Dort tritt er für eine Gesellschaft ein, die sich an der Würde jedes Menschen und dem Gemeinwohl orientiert und beklagt: „Diese Wirtschaft tötet!“.
Die aktuelle Politik der #CDU/#CSU und AfD trägt signifikant zum #Rechtsruck bei, das ist den meisten aber wahrscheinlich bewusst.
Umso wichtiger ist es aber, auch die #Ampelregierung zu kritisieren, denn die Verschärfung der #Migrationspolitik widerspricht den #Menschenrechten. Durch #Sozialabbau, offene Kriegs- und unzureichende #Klimapolitik wird unser aller Zukunft in Gefahr gebracht.
Betty #Rosenfeld – Ein Leben im #Widerstand!
Unsere Erinnerungskultur, besonders in Stuttgart, darf nicht nur aus symbolischen Handlungen bestehen. Wir müssen uns aktiv mit den Opfern des #Faschismus solidarisieren und ihre Geschichten lebendig halten. Ein Beispiel hierfür ist Betty Rosenfeld, eine jüdische #Krankenschwester. Sie war politisch interessiert und besuchte die „Marxistische Arbeiterschule“ in Stuttgart. Nach der Machtübertragung an die #NSDAP 1933 sah sich Betty durch ihr Engagement für die „Rote Hilfe“, die Nähe zur KPD und wegen der zunehmenden #Judenverfolgung in ihrer Existenz bedroht. Gemeinsam mit ihren Schwestern wanderte sie 1935 nach #Palästina aus. Als Betty im Sommer 1936 vom Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs hörte, entschied sie sich, die Internationalen Brigaden zu unterstützen. Nach dem Sieg des #Franquismus flüchtete Betty im Frühjahr 1939 mit ihrem Ehemann über die #Pyrenäengrenze nach #Frankreich. Im Juni 1939 wurde sie mit ihrem Mann von der französischen Polizei in das angrenzende Internierungslager #Gurs gebracht. Deutschland hatte die Auslieferung der Jüdinnen und Juden gefordert, und das #Vichy-Regime folgte den Anordnungen der deutschen Besatzer. Am Morgen des 7. September 1942 wurden Betty und ihr Ehemann von #Drancy aus mit dem Eisenbahn-„Konvoi 29“ zusammen mit weiteren 998 jüdischen Frauen und Männern nach #Auschwitz-#Birkenau deportiert, wo sie zwei Tage später ankamen und an einem unbekannten Datum in einer #Gaskammer ermordet wurden. Ihre und die Geschichten vieler anderer Jüdinnen und Juden mahnen uns, wachsam und engagiert zu bleiben. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen und der Faschismus darf nicht wiederkehren!
Gemeinsam für eine Welt des #Friedens und der #Solidarität
Wir solidarisieren uns mit allen Menschen weltweit, die von Faschismus, #Verfolgung, #Unterdrückung, #Krieg und #Hunger betroffen sind. Jegliche Unterstützung des deutschen Staates für unterdrückende Regierungen lehnen wir entschieden ab.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Schrecken der Vergangenheit sich nicht wiederholen. Erinnern heißt handeln – gegen das Vergessen, gegen das Erstarken rechter Ideologien und Politik. Für eine gerechte, solidarische und friedliche Welt. Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.
Gegen das Vergessen – Kommt am 9. November zur Gedenkkundgebung!
Für uns gilt getreu dem Schwur von #Buchenwald:
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Samstag, 9. November 2024, 17.00 Uhr auf dem Cannstatter Marktplatz, anschließend Demonstration zum Platz der ehemaligen #Synagoge – 18.00 Uhr Kranzniederlegung
Mit Reden von:
Anthony Cipriano; Landesgeschäftsführer, VVN-BdA Ba.-Wü. (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten)
Vertreter:in des Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region (#AABS)
Beitrag Stuttgarter Jugendorganisationen
Kulturprogramm: Freier Chor Stuttgart mit antifaschistischen Liedern
Veranstalter: Bündnis zum Gedenken an die Opfer der Pogromnacht in Cannstatt
https://www.trueten.de/archives/13435-Gedenken-an-die-Opfer-der-Pogromnacht-in-Cannstatt.html #Faschismus #Antisemitismus #Stuttgart
@FotoVorschlag@photog.social
'Früher war nicht alles besser' #FotoVorschlag
ganz und gar nicht besser! #NieWieder
#Buchenwald #Shoah #KeinVergessen #Monochrom